Der Designprozess als Kundenbindungsinstrument

Der Designprozess ist ein Mittel geworden, um die Kunden an die Marke zu binden

…sagt Peter Fassbender, Fiat-Chefdesigner in Brasilien in einem aktuellen Artikel der Wirtschaftswoche. Der Artikel ist absolut lesenswert. Denn er zeigt ein gutes Beispiel, wie die Unternehmenskommunikation mit allen anderen Prozessen und Fachabteilungen in einem Unternehmen verschmilzt. Verschmelzen kann. In diesem Fall ist es “Forschung & Entwicklung”, sowie das Innovationsmanagement.

Worum geht es?
Fiat hat via Internet Innovationen, Ideen und Inspirationen gesammelt. Hat seine (potentiellen) Kunden direkt in den Kreationsprozess eines neuen Autos eingebunden.
Die Idee ist nicht neu, auch hierzulande hat es schon gute und erfolgreiche Projekte dieser Art gegeben.

Das Thema ist “Innovation im Netzwerk” – eines der Themen, die mich besonders umtreiben und das eine Frage immer weiter nach oben spült:

Wird in Zukunft der Besitz von Informationen unwichtiger werden und vielmehr die Erhöhung die Bewegungsgeschwindigkeit von Informationen zwischen Netzwerken zu kontrollieren, den entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellen (solange man selbst Gatekeeper zwischen den Netzwerken ist)?

Dies lässt sich nicht pauschal beantworten. Doch ist die Stellung dieser Frage und die Entwicklung entsprechender Szenarien und Strategien mit Sicherheit von großer Bedeutung.

Eine Frage zur Entwicklung von entsprechenden Strategien lautet: Wie kann ein Unternehmen “Andockstellen” für beschleunigende Ideen in den umgebenden Netzwerken verankern?

Partizipation und Ko-Kreation
Einer der aktuellen Trends in der Unternehmensentwicklung ist die Öffnung des Unternehmens nach Außen: Beteiligung der Kunden an Entscheidungen des Unternehmens, Sichtbar-Machung der Kundenbedürfnisse in einem Unternehmen, Kommunikationsangebote zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden, gemeinsamer Vortrieb von Innovationen. Damit kommt der Forschung & Entwicklung eine größere Bedeutung zu.

Was ist zu tun?
Ein Unternehmen sollte entsprechend dem Charakter seiner Identität und Marke entscheiden, ob es in den Ring mit der Öffentlichkeit steigt, oder ob es den Elfenbeinturm zelebriert und inszeniert…

… die zunehmende Vernetzung zeigt uns aber immer deutlicher: Corporate Publishing, Werbung, Marketing… müss wesentlich weiter gehen, als das Schreiben schöner Texte und nette Gestalten von Layouts (…). Sie müssen integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie sein und können dank der Vernetzung sehr tief in den Alltag der Kunden integriert werden.

Siehe dazu auch:

2 comments

  1. Auch eine gute Frage wäre, wie man Crowdsourcing und Ko-Kreation in Unternehmen einsetzen kann. Könnten einfache Tools wie Twitter und Facebook schon genug sein oder braucht man unbedingt eine tolle Kampagne wie bei Fiat?

    Top Artikel.

  2. Die (Un-)Planbarkeit eines Innovations-Diskurses ist eine der größten Herausforderderungen in dem Spiel: Das Finden der zeitlichen, räumlichen, sozialen (…) Schwer-Punkte in den relevanten Netzwerken… Ein gutes Beispiel, warum “Social Media” definitiv kein Thema ist, was von einer Technik-Abteilung verantwortet werden sollte… ;-)

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