Szenario: Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz ist eines der ältesten IT-Science-Fiction Szenarien an die vor langer Zeit hohe Erwartungen gestellt wurden. Doch da wir “Data” aus StarTrek noch nicht bauen konnten, ist vielerorts eine misstrauische Ablehnung dieser Technologie gegenüber zu spüren.

Im Schatten dieses kollektiven gesellschaftlichen Belächelns ist das Kind jedoch erwachsen geworden. Aus ScienceFiction ist eine Gegenwart geworden, die ein Schicksal vieler Technologien teilt: Kurzfristig total überschätzt, langfristig noch mehr unterschätzt zu werden.

Dabei wird zwischen zwei Formen unterschieden, der künstlichen Intelligenz und der allgemeinen künstlichen Intelligenz.

Künstliche Intelligenz am Beispiel von IBM’s Watson
Zugegeben, hier ist “Data als Person”, wie StarTrek ihn präsentiert, nicht zu erwarten. Wohl aber erstaunliche andere Phänomene. So gewann “Watson” von IBM im US-Fernsehen gegen die menschlichen Champions in Quiz “Jeopardy”. Ein “Jeopardy-Computer” ist darf nicht mit einem Schach-Computer verwechselt werden. Letzterer kann durch einfache mathematische Verfahren und schlicht die Möglichkeit, im Voraus berechnete Züge abspeichern zu können, sozusagen mit einfachste Denkgewallt gegen einen Menschen gewinnen.

Ein Jeopardy-Computer muss Sprache und ihre Gemeinheiten verstehen, er muss Wissensfragen in Datenbankabfragen konvertieren können und schließlich aus zahlreichen Bausteinen lernen, um selbst eine Antwort formulieren zu können. Watson von IBM hat gewonnen.

Hier ein kleiner Einblick:

Die spannende Frage ist, ob ein Zuhörer noch einen Unterschied zwischen den menschlichen Teilnehmern und Watson machen konnte.

Auch in Deutschland wird Spitzenforschung in der Forschung im Künstliche Intelligenz betrieben. So fuhr erst im Sommer 2011 ein Auto selbstständig quer durch Berlin, angetrieben von der Forschung der “Autonomos Labs” der FU in Berlin.

Was bedeutet dies für Unternehmen?
Die Bedeutung ist weder für einzelne Unternehmen noch die Wirtschaft als Ganzes zu überschätzen. Diese neue Klasse von Computern und Software kann zahlreiche Arbeitsplätze ersetzen, umwandeln oder massive verändern. Doch nicht nur Call-Center und PKW- oder LKW-Flotten sind hier betroffen. Der Watson-Enkel, in wenigen Jahren wird in zahlreichen Wissenschaften, Branchen von einem Menschen als Fachexperten nicht mehr einzuholen sein.

Unser Werte-System wird ebenfalls von eine harte Prüfung gestellt: IBM hat im Sommer 2011 Watson als medizinischen Berater vorgestellt. Eine Entwicklung deren nächste oder übernächste Generation die gesellschaftlichen Normen auf denen das “Ansehen” ganzer Berufsgruppen basiert, in Frage stellen dürfte.

Mittelfristige und langfristige Szenarien, Konkurrenz- und Marktbeobachtungen sowie Investitionen in Maschinen sollten diese Form der Künstlichen Intelligenz einkalkulieren.

Allgemeine Künstliche Intelligenz
Auch wenn der neue IBMer “Watson” beeindruckende (Zwischen-)Ergebnisse erzielt, ist er keine “allgemeine” Intelligenz, so wie Menschen es sind. Wenn auch die Fortschritte in der künstlichen Intelligenz in den nächsten Jahren abzusehen sind und selbst konservative Szenarien in diesem Bereich atemberaubende Perspektiven eröffnen, müssen wir bei der Formulierung von Erwartungen an eine Allgemeinen Künstliche Intelligenz vorsichtiger sein.

In Verbindung mit der Nano-Technologie und der synthetischen Biologie sind jenseits des Trend-Bereiches im Kontext radikaler Utopien und Dystopien durchaus Zukünfte denkbar. Zum Einen sind jedoch noch keine konkreten Anfangsergebnisse sichtbar. Zum Anderen müssen wir davon ausgehen, dass die Veränderungen, die die Existenz von allgemeinen künstlichen Intelligenzen mit sich bringen würde, so exorbitant große Auswirkungen haben, dass wir zur Zeit nur schwer “hinter” diese Schwelle blicken könnten. So bleibt die Verwendung dieser Szenarien vorerst eine Abgrenzung am Rande innerhalb des Szenariensets der meissten Unternehmen.

Was ist zu tun?
Ob wir von Künstlicher Intelligenz oder von Allgemeiner Künstlicher Intelligenz sprechen, so darf nicht übersehen werden, dass Unternehmen wie Google in durchaus beachtenswertem Umfang in Personen und Entwicklungen investieren, die hier beschleunigend wirken. So ist der aktuelle “Director of Research” von Google, Peter Norvig, einer der führenden Wissenschaftler in den USA aus diesem Bereich.

Dass die Entwicklung voran geht, ist sehr viel wahrscheinlicher, als dass sie es nicht tut. So sollte ein langfristig angelegtes Strategieset für Unternehmen mögliche Implikationen zumindest aus dem Bereich Künstlichen Intelligenz enthalten.

Siehe auch:
– Disruptive Technologien: Computing
Szenario: Bots als Personen

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