“Transhumane” Fähigkeiten für Menschen oder Ergonomie 3.0

Begriffsdefinition
Der Transhumanismus beschreibt medizinische, technische Möglichkeiten, die die Eigenschaften eines Menschen verändern, in der Regel optimieren sollen. Ist man ganz penibel, so ist schon ein Brillenträger ein “Transhumaner”. Das dieses Beispiel nicht trivial ist, erklärt sich bei folgender Überlegung: Wir verbieten in einem von zwei Unternehmen alle Brillen / Kontaktlinsen. Welches Unternehmen ist wohl produktiver?

Etwas offensichtlicher ist die Geschichte des Leichtathleten Oscar Pistorius bei der WM 2011 in Südafrika deutlich. Die FAZ schrieb darüber: Die Mondlandung ist geglückt.

Ausblick
Im 21. Jahrhundert ist mit sehr viel weitreichenderen Technologien zu rechnen. Brillen oder Kontaktlinsen mit eingebauten Mini-Displays, die einen permanenten Zugang zum Internet ermöglichen, sind keine Utopie, vielmehr “nur” ein Anfang. Ein Mensch, der somit jederzeit Zugriff auf beliebige Datenbanken hat, kann sich dadurch einen exorbitanten Vorteil verschaffen.

Bedeutung für Unternehmen
Diese Technologien stellen eine besondere Herausforderung für Unternehmen dar. Auf der einen Seite gilt es eine “humane”, eine ethische Integration zu finden, Gesetze, Persönlichkeitsrechte und Vorschriften zu achten. Auf der anderen Seite können Unternehmen, die ihre Mitarbeiter gezielt mit den neuesten Recherche-, Kontext- und Kommunikationswerkzeugen ausstatten, einen erheblichen Wettbewerbsvorteil für sich erzielen.

Es beginnt im Kleinen
Schon die Verlängerung der IT in jede Situation des Arbeitsalltags hinein (zum Beispiel mittels iPad) kann, wenn die richtigen Daten in den richtigen Kontexten zur Verfügung gestellt werden, eine erhebliche Beschleunigung bedeuten. Die oben beschriebene “utopische Brille” kann in den nächsten, wenigen Jahren Wirklichkeit werden. So kann das iPad und seine Konkurrenten nicht nur für die Außen-Kommunikation von Unternehmen, sondern auch für strategische, interne Strategien und Investments eine bedeutende Rolle als “Testballon” spielen.
(siehe dazu auch: Tim Bruysten bei CPWissen: “Das iPad als Testballon“).

Ist das ein “Muss” oder ein “Kann”?
Bleiben wir bei dem kleinstmöglichen Beispiel: Würde jetzt gerade die Brille erfunden werden, würde das Unternehmen, welches in diese Technologie investiert, einen unschätzbaren Wettbewerbsvorteil haben. Es könnte aus einer wesentlich breiteren Basis Menschen rekrutieren. Menschen an verschiedensten Arbeitsplätzen wären gesünder, fröhlicher, leistungsfähiger…

Was sind die Möglichkeiten?
Es gibt verschiedene Stufen, um die Situation der Mitarbeiter so zu verbessern, dass diese gesündere, wachere und motiviertere Menschen werden. Und dass die Netzwerk-Effekte in Unternehmen maximal produktiv sind. Wichtig ist, dass dies ein gemeinsamer Prozess mit Mitarbeitern (und Betriebsrat) ist. Aber dann:

Wo bleibt die Utopie?
Klingt soweit alles ganz harmlos. Doch denken Sie diese 3 genannten Möglichkeiten einmal in das Jahr 1980 zurück. Langfristige Unternehmensplanung kann die Integration neuer Technologien in den Arbeitsalltag erheblich erleichtern. Dabei kann die Kreation von Utopien ein gezieltes Mittel sein, die Szenarien abzustecken, in denen sich ein Unternehmen bewegen möchte.

So phantastisch-utopisch wie unser Arbeitstag heute aus dem Jahr 1980 betrachtet ausgesehen hätte, so phantastisch würde wahrscheinlich schon das Jahr 2025 aussehen, wenn wir es von heute beobachten. Trotzdem müssen wir heute in Software, Technologie und Infrastruktur investieren, von der wir sicher wissen, dass diese vielleicht schon mit dem Jahr 2020 völlig inkompatibel sein wird.

Ein aktives Szenario-Management hilft:

Neue Arbeitswelten
Noch mehr als die IT unsere Arbeits- und Produktionswelten bisher verändert hat, werden die kommenden Technologien dieser erneut transformieren. Damit ist mit zahlreichen “Change-Prozessen”, aber auch radikaleren Änderungen zu rechnen. Gut ist der dran, der besser vorbereitet ist.

Kontakt:
Prof. Tim Bruysten
bruysten@richtwert.eu
+49 211 514 36 400

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