Nach PC, Tablet, SmartPhone und -Watch gräbt sich die Vernetzung zu weiteren Plattformen vor: Apple zeigt mit CarPlay was ich zum Beispiel in den Artikeln “Das Auto in der Cloud” und “Drive Time Media” 2011 formulierte. Alle grundsätzlich vernetzbaren “Plattformen” werden im Kontext ihrer Zwecke zu Content- und Kommunikationsplattformen werden.
Dies ist heute das Auto, die Küche oder der menschliche Körper (z.B. via Nike Fuel oder auch Smart-BH): Prozessoren und Sensoren gelangen in jeden Winkel der Welt und warten auf Ideen.
Diese Ideen sind dann marktfähig, wenn die sozialen Aspekte einer Situation verstanden werden. Nicht das Abladen von Werbebotschaften an immer mehr Orten führt zu Vertrauen, sondern vielmehr der Grundsatz, eine Situation bereichern zu wollen.
Grundbaustein des Erfolges ist die digitale Customer Journey. Diese basiert auf drei Dimensionen:
- Die Heldenreise des Kunden (die ganz persönliche Wahrnehmung, Höhen und Tiefen, Zweifel und Herausforderungen)
- Die sozialen Kontexte auf dieser Reise (Kollegen, Freunde & Familie; aber auch die Interaktionen mit Jedermann)
- Äußeren Einflüsse (z.B. aktuelle, meinungsbildende Ereignisse)
Eine mit dieser Methoden ausgerüstete Strategie, macht – wie Nike – mit einem Armband aus dem einsamen Joggen ein Spiel unter Freunden oder erweitert – wie Apple – Autos zu Entertainment-Stores.
Jede Menge neue Technologien stehen in den Startlöchern, weitere Lebensbereiche zu verändern. Einige stelle ich in meiner aktuellen Präsentation “Alles erst der Anfang – die Digitalisierung lernt laufen (Slideshare)” vor. Darin finden sich (nur Science, keine Fiction) BlueTooth Beacons, 3D Druck, Neuro-Schnittstellen und viel mehr.
Kein Unternehmen, keine Branche, kein Markt und kein Kunde ist von der Digitalisierung und Vernetzung der Welt nicht betroffen:
Wer die Mauern um seine Plattform einreist, wird von einem Produkt zu einem Markt werden können.
War vor 10 Jahren “nur” der Motor mit der Werkstaat “vernetzt” (und mit anderen Aggregaten) spielt nun der Mensch mit seinen Bedürfnissen mit.
Was machte es möglich?
Einfachere Übertragungs- und Verbindungstechniken, die die angedachten Mehrwerte erst kundenfreundlich machten.
Akademisch-verkopft könnte man sagen: Die Erweiterung des OSI-Schichtenmodells in den sozialen Raum. Deutlich eleganter tat dies z.B. Elena Esposito, die ich deswegen 2010 im Wavetank zitierte.
Für das Business ist Eines wesentlich: Nicht das Kabel, das Wifi, oder die Bits sind es allein; sondern deren Omnipräsent und Interoperabilität im sozialen Raum. Ob man dies dann Industrie 4.0, das Internet of Things oder Quantified Self nennt, ist sekundär.
Viel Platz für neue Ideen.