Über die Ökumene der Aufmerksamkeitsverlierer

Solche Texte jagen durch’s Land und hinter einer scheinbaren intellektuellen Argumentation, die sich zur Glaubwürdigkeitsgewinnung wissenschaftlicher Attitüden bedient, ist eine Ungenauigkeit verborgen, die alle möglichen Qualitätsformen von Argumenten mit Hilfe journalistischer Formulierungsakrobatik vermischt und ihnen eine politische Narrenkappe aufsetzt.

Warum (neuro)biologische Aufmerksamkeit ohne Kommentar mit sozialer vermischen? Warum Aufmerksamkeit sagen und Einfluss implizieren? Warum wird oft ohne Reflexion, vielmehr reflexhaft die bürgerliche Schule als das Normal von Bildung referenziert? Warum wird Groupiness als Risiko präsentiert, ohne auf dessen Metaebene – die Digitalisierung der Gesellschaft und ihrer Gesten – zu abstrahieren und folglich das Symptom anstelle des Problems zu diskutieren? Warum immer die Kulturform des zuletzt gelebten Ist-Zustand als gesund verstehen und die Geschichtsbewusstsein simulierende aber tatsächliche Historizität missende Recherche abbrechen lassen, sobald eine warmwohlige Kongruenz mit der Quelle gefühlt wurde? Warum wird techno-kulturelle Beschleunigung dauernd mit der Hektik des Alltags verwechselt? Warum wird vermutet, dass die, die die Beschleunigung zu leben suchen, keine Kontemplation erleben könnten? Warum wird Geno- und Phänotyp so oft vermischt?

Vielleicht wird ein Schuh draus, wenn man alle Warums durch Wozus ersetzt.

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